Haustüren sind wie eine Visitenkarte: Sie zeugen vom Wohlstand und Selbstverständnis des Bauherrn oder des Hausbesitzers. Über Jahrhunderte hinweg entwickelten sich die Haustüren mit den unterschiedlichen Baustilen weiter. Sie waren und sind Wind und Wetter ausgesetzt und wurden nicht nur deshalb, sondern auch mit den sich ändernden Moden erneuert und ersetzt. Die Güstrower Altstadt bietet eine große (Viel-)Zahl an historischen Haustüren. Erhalten blieben bis heute Türen vom Zeitalter des Barock bis hin zum Jugendstil und zur Neuen Sachlichkeit der 1920er-Jahre. Einen Schwerpunkt bildet aber der Klassizismus, der in den Jahrzehnten um und nach 1800 das bürgerliche Güstrower Stadtbild bis in die Gegenwart prägen sollte.
Der Erhaltung dieser besonderen architektonischen Schätze widmete sich schon zu DDR-Zeiten die Arbeitsgemeinschaft „Junge Restauratoren“, die an der damaligen Erweiterten Oberschule „John Brinckman“ von Dr. Hans Jürgen Klug ins Leben gerufen worden war. Hier kümmerten sich engagierte junge Menschen unter fachkundiger Anleitung um den Erhalt der Zeugnisse der Handwerkskunst früherer Epochen. Ihre Arbeit fand damals ein breites Echo in den Zeitungen und Zeitschriften der DDR bis hin zum Fernsehen und Dokumentarfilm.
Den historischen Güstrower Haustüren und dem Engagement zu ihrer Erhaltung widmet sich der 3. Sommer-Kunst-Abend am Freitag, dem 4. Juli 2025, ab 18.00 Uhr. Die Veranstaltung wird vom Museum der Stadt Güstrow gemeinsam mit dem Kunst- und Altertumsverein Güstrow e.V., dem Stadtentwicklungsamt der Barlachstadt, der „Inselliebe“, dem Filmklub Güstrow e.V. und GüstrowTV organisiert.
Freuen Sie sich auf ein mehrteiliges Programm: Treffpunkt ist um 18.00 Uhr im Museum zur Eröffnung einer kleinen Ausstellung zum Thema „Güstrower Haustüren“, die Zeugnisse aus den Sammlungen des Museums zeigen wird. Anschließend folgt ein Rundgang durch die Altstadt, auf dem ausgewählte Beispiele vorgestellt werden sollen. Die Führung endet auf dem Hof der „Inselliebe“ in der Domstraße 2. Hier wird gegen 20.30 Uhr der von Konrad Weiß gedrehte Dokumentarfilm „Die Tür“ aus dem Jahr 1978 gezeigt, der die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Türenrestaurierung und das Leben in der Güstrower Altstadt in den 1970er-Jahren in eindrucksvollen Bildern und Statements festhielt. Der Film dokumentiert zugleich die Restaurierung der Rokoko-Haustür des Hauses Domstraße 2.
Im Anschluss an Filmaufführung ist eine Podiumsrunde mit einigen an der Türenrestaurierung Beteiligten und dem Regisseur des Films geplant. Abgerundet wird der Abend mit einem geselligen Beisammensein mit Catering auf dem malerischen Hof der „Inselliebe“.
Änderungen sind vorbehalten. Um Anmeldung unter Tel. 681023 wird gebeten
